Für ein besseres Klassenklima
Classroom Management
Vielleicht hast du den Begriff Classroom Management neulich im Lehrerzimmer aufgeschnappt? Oder du hattest damals im Studium mal ein Seminar dazu? Kein Wunder, denn Classroom Management ist mittlerweile DAS pädagogisches Buzzword in der Schulentwicklung. Warum das so ist und wie du das Konzept in deinem Schulalltag konkret anwendest, erfährst du in unserem Dossier.

Classroom Management – Definition

Der Begriff Classroom Management etablierte sich zuerst in den 2000er Jahren in den USA. Die Professorin Carolyn Evertson forschte zu Lernumgebungen in Grundschulen und stellte fest, dass Kinder in der Schule immer besonders dann gute Fortschritte machten, wenn curriculares, emotionales und soziales Lernen gleichermaßen gefördert wurden. Ein Schlüsselwort dabei ist Kooperation.
💡 Classroom Management ist also die Technik, eine Lernumgebung zu schaffen, die Kooperation unter Schüler:innen und Lehrenden fördert.
Mehr Inklusion, weniger Unterrichtsstörungen
Wie Classroom Management emotionales Lernen fördert
Classroom Management fördert Inklusion, allein schon dadurch, dass jedes Kind das individuell bestmögliche Lernumfeld erhält. Wer lernt, fühlt etwas dabei und benötigt soziales Feedback zum Lernprozess. Diese emotionale und soziale Komponente in den Schulalltag zu integrieren, ist ein Kerngedanke des Classroom Managements. Wenn diese Grundbedürfnisse der Kinder hingegen nicht erfüllt sind, kommt es häufiger zu Unterrichtsstörungen.
Gutes Classroom Management bedeutet zudem, durch klare Vorgaben und empathisches Handeln diesen Störungen vorzubeugen. Wie du siehst, umfasst Classroom Management weit mehr als der deutsche Begriff der “Klassenführung”, daher sollten beide Konzepte nicht synonym verwendet werden!

5 Classroom-Management-Methoden für die Grundschule
In der Grundschule sind kognitives, emotionales und soziales Lernen besonders eng miteinander verbunden. Classroom Management ist im Elementarbereich also ein Must Have!
Daher stellen wir dir in diesem Dossier beliebte Methoden und Rituale vor, an denen du dich orientieren kannst. Außerdem empfehlen wir Schulflix Online-Kurse, die dich noch tiefer ins Thema führen.
1. Klassenzimmer vorbereiten
Ein gut organisiertes Klassenzimmer hilft dabei, überflüssige Reize zu vermeiden und schafft Klarheit. Farben und Symbole können zum Beispiel Gegenstände kategorisieren. Wichtig ist, dass jeder Platz im Raum eine eindeutige Funktion hat (Computerecke, Ruheecke, Leseecke usw.).
2. Willkommensrituale
Für manche Kinder sind Begrüßungsrituale der Höhepunkt des Tages, für andere wiederum eine Herausforderung. In jedem Fall ist es wichtig, gemeinsame Rituale zu entwickeln, die alle Schüler:innen mit einbeziehen: Singen, Bewegung, Tageskind etc. – die Möglichkeiten sind vielfältig.
3. Non-Verbale Kommunikation
Die verbale Ebene nimmt in der Schule sehr viel Raum ein. Kinder mit Inklusionsbedarf sind allerdings oft mit gängigen Ausdrücken nicht oder schwer zu erreichen. Hier können vorher verbindlich vereinbarte Handzeichen, Gesten, Bildkarten oder Geräusche enorm helfen, um wieder Konzentration im Klassenzimmer herzustellen, da diese andere Sinne ansprechen als den eventuell schon ermüdeten Hörsinn.
Dazu gehört auch Mimik, Gestik und Sprache in Einklang zu bringen. Leider lächeln viele Lehrkräfte, wenn sie Schüler:innen ermahnen. Oder wirken genervt, wenn Schüler:innen erst nach der dritten Aufforderung kooperieren (obwohl sie den Wunsch der Lehrperson eigentlich umsetzen). Wünschenswertes Verhalten sollten immer mit einem Lächeln bedacht werden, regelverletzendes Verhalten hingegen niemals.
4. Positive und negative Konsequenzen
Positive Verstärkung ist ein wichtiges Instrument, um wünschenswertes Verhalten zu fördern. So kannst du als Lehrkraft für jedes lobenswerte Verhalten eines Kindes oder der Klasse eine getrocknete Bohne in eine Flasche füllen. Sobald ein bestimmter Füllstand erreicht ist, darf die Klasse demokratisch über die Belohnung entscheiden (Picknick, Spielstunde usw.). Grundlage dafür ist, dass das erwünschte Verhalten gemeinsam in Form von Klassenregeln definiert wurde.
Sanktionen müssen genauso klar vereinbart werden, sodass die Schüler:innen genau wissen, wo die Grenzen akzeptablen Verhaltens liegen.
5. Sitzordnung und Arbeitsbedingungen
Oft wird der Einfluss der Raumgestaltung unterschätzt. Es fängt schon damit an, die Stühle und Tische nach Wackelkandidaten zu untersuchen. Auch der Lichteinfall kann je nach Sitzplatz unterschiedlich sein – manche Kinder sind besonders sensitiv gegenüber Sonnenlicht, andere lernen besser mit viel Helligkeit.
Auch die Lautstärke kannst du beeinflussen. Stoffe schlucken Schall und können zu einer angenehmeren Geräuschkulisse führen.
Ab und zu kannst du auch die Sitzordnung variieren, am besten fest integriert in die Lehr- und Lernabläufe. Unruhige Schüler:innen sollten nicht nebeneinander sitzen, generell ist eine Tischanordnung in Reihen bei unruhigen Klassen besser als eine U-Form oder Gemeinschaftstische.
Du möchtest mehr darüber wissen, wie dir Classroom Management helfen kann? Hast aber keine Zeit und Muße, dich nach Feierabend auch noch in Fachbücher einzufuchsen? Auf Schulflix findest du kompakte Online-Fortbildungen für Lehrer und Webinare in Spielfilmlänge, mit denen du dich flix zum Classroom-Management-Experten fortbilden kannst.
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Deine Kursleiterin: Verena Plomer
Innovatives Feedback
Wie du bereits weißt, ist es enorm wichtig, jedem Kind individuelles Feedback zu geben. Doch nicht jedes Kind kommt mit direktem Feedback im Unterricht gut klar. Probiere doch dabei einfach mal andere Wege aus: der Kurs zeigt dir Methoden des Blended Learning, mit denen du Videofeedback für deine Schüler:innen aufzeichnen kannst. Diese können sich dann deine Rückmeldung zuhause in Ruhe anschauen oder bei Bedarf wiederholen.

Deine Kursleiterin: Lydia Clahes
Unterrichtsstörungen fair begegnen
Wie reagierst du auf Unterrichtsstörungen? Dass Ermahnungen meist den gegenteiligen Effekt haben, wissen die meisten Lehrkräfte. Doch wie sieht demgegenüber ein wirklich fairer und klarer Umgang mit Störungen aus? Unser Online-Kurs bringt dir bei, wie du deine Präsenz im Klassenzimmer stärken kannst, statt Kontrolle auszuüben.

Dein Kursleiter: Christoph Eichhorn
Fairnesscode im Klassenzimmer
Christoph Eichhorn gilt als Classroom-Management-Pionier im deutschsprachigen Raum und hat bereits mehrere Bücher zum Thema veröffentlicht. Für Schulflix hat Christoph einen Kurs konzipiert, in dem sich alles um Fairness dreht. Wie kannst du verbindliche Klassenregeln etablieren und gleichzeitig die Lehrer:innen-Schüler:innen-Beziehung stärken?
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Dominique Mewes
Classroom Management KOMPAKT & INTENSIV
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Simon Huck
Kompaktwissen „Mobbing in der Schule“
Lernhacks, rund um Classroom Management
Literaturtipps
Eichhorn, C. (2012). Classroom-Management: Wie Lehrer, Eltern und Schüler guten Unterricht gestalten. Stuttgart: Klett Cotta.
Evertson, C. (2002). Classroom Management for Elementary Teachers. London: Pearson.
Kounin, J. (2006). Techniken der Klassenführung: Standardwerke aus Psychologie und Pädagogik. Münster: Waxmann.
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