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Ein Elterngespräch in der Schule ist für Lehrkräfte und Eltern eine gute Gelegenheit, sich gegenseitig kennenzulernen und über die Schülerin/ den Schüler zu sprechen.
Meistens finden Elterngespräche im Rahmen eines Elternsprechtags statt. Aber es besteht auch die Möglichkeit, dass Lehrer:innen oder Elternteile die andere Partei außerplanmäßig um ein Gespräch bitten.
Im Mittelpunkt eines solchen Austausches stehen oft die Noten, störendes Verhalten oder Probleme im Umgang mit Lehrkräften oder anderen Schüler:innen. Diese Thematiken können herausfordernd sein. Aus diesem Grund ist es hilfreich und wichtig, sich gut und strukturiert auf ein Elterngespräch vorzubereiten.
Wenn die Umstände stimmen und du mit einem Plan in das Elterngespräch gehst, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es positiv verläuft.
Habe bei allem, was du dir fürs Gespräch vornimmst, vor allem folgendes im Hinterkopf:
💛 Sorge für eine angenehme Atmosphäre. Du solltest ein Elterngespräch nicht von deinem Pult aus führen. Denn das kann für ein gefühltes Ungleichgewicht zwischen dir und den Eltern sorgen. Setzt euch lieber gemeinsam an einen Tisch. Wenn dein Elterngespräch in der Grundschule stattfindet, organisiere Stühle in Erwachsenengröße, damit dein Gegenüber es bequem hat. Stelle außerdem Gläser und Getränke bereit.
❌ Vermeide Störungen. Mitunter besprichst du in Elterngesprächen wichtige und ernste Angelegenheiten. Störungen wären deshalb aus mehreren Gründen ärgerlich. Bringe also am besten ein „Bitte nicht stören“-Schild an der Tür an, schalte dein Smartphone aus und bitte deine Gesprächspartner, dies für die Dauer eurer Unterhaltung ebenfalls zu tun.
❔ Bringe den Anlass für das Gespräch in Erfahrung. Falls die Eltern dich um ein Gespräch gebeten haben, frage nach, was sie mit dir besprechen möchten. So kannst du dich besser auf das Elterngespräch vorbereiten und Argumente, passende Fragen und relevante Anekdoten oder Beobachtungen zurechtlegen.
📝 Schreib dir einen Spickzettel. Jedes Elterngespräch ist anders. Deshalb ist es hilfreich, wenn du dich nicht nur auf jedes spezifisch vorbereitest, sondern im besten Fall individuelle Notizen für die Gesprächsführung anfertigst. Pro Schüler:in kannst du eine Seite anfertigen, auf der du Notenstand, Sozialverhalten, Entwicklungschancen, Fördermöglichkeiten usw. festhältst. Du kannst auch deine Fragen an die Eltern und Anweisungen an dich selbst notieren. Wenn du dich im Gespräch etwa darauf konzentrieren möchtest, Blickkontakt zu halten oder mehr zu lächeln, vermerke es dir.
❓Tipp: "Wer fragt, der führt" – kennst du den Spruch? Wer die Fragen in einer Unterhaltung stellt, der führt das Gespräch und bringt sein Gegenüber zum Reden. Das ist eine gute Möglichkeit, zusätzliche Informationen zu erhalten und die Einschätzung der Eltern abzufragen. Es macht also Sinn, in einem Elterngespräch (Gegen-)Fragen zu stellen und konkret nachzuhaken. "Wie ist es denn bei Ihnen zuhause?", "Kennen Sie das auch?", "Wie gehen Sie damit um?".
Wenn du gut vorbereitet bist, geht dir das Elterngespräch sicher leichter von der Hand. Aber noch musst du es ja führen. Auch hier haben wir Tipps für dich. Dafür teilen wir das Elterngespräch in fünf Phasen ein und zeigen dir, wie du jede davon bestmöglich abwickelst.
Die Begrüßung stellt den ersten Kontakt zwischen dir und den Eltern oder Erziehungsberechtigten dar. Um ein gutes Fundament für die folgende Unterhaltung zu legen, solltest du zuversichtlich, freundlich und locker auf deine Gesprächspartner:innen zugehen.
Sobald ihr Platz genommen habt, solltest du den Eltern transparent erzählen, wie lange das Gespräch maximal dauert. Erkläre, dass du mehrere Elterngespräche hast, und jede:r die gleiche Zeit bekommen und nicht unnötig warten müssen soll.
Das ist ein entscheidender Punkt, denn so verhinderst du, dass Gespräche ausufern. Zudem bist du selbst weniger gestresst, wenn du ein Gespräch nach Ablauf der Zeit beenden musst.
Klärt zu Anfang auch direkt die Themen, die ihr besprechen möchtet. Solltet ihr merken, dass ihr unbedingt mehr Zeit braucht, um die beste Lösung zu finden, könnt ihr einen Folgetermin vereinbaren.
Nachdem die Rahmenbedingungen geklärt sind, kann es richtig losgehen.
Der erste Schritt ist, die aktuelle Situation zu schildern. Wenn die Initiative für das Elterngespräch von dir ausging, teile deine Beobachtungen in Ich-Botschaften („Ich habe den Eindruck, dass ihr Sohn …“). Achte darauf, Vorwürfe und Verallgemeinerungen zu vermeiden. Im Fokus sollte immer das Kind stehen, nicht Methoden, Entscheidungen, die Klasse oder Mitschüler:innen. Wenn du Situationen aus der Klasse schilderst, kann es hilfreich sein, sie zunächst nur zu beschreiben und noch keine Wertung hinzuzufügen.
Wenn die Eltern um das Gespräch gebeten haben, lass sie berichten, bitte um konkrete Beispiele und höre aktiv zu. Stelle immer wieder Rückfragen und spiegele, was du zwischen den Zeilen und aus der Art der Schilderung wahrgenommen hast (z. B. „Ich habe den Eindruck, dass sie mit der Situation unzufrieden sind.“), um dich zu vergewissern, dass du alles richtig verstanden hast. Fasse die Schilderungen der Eltern anschließend zusammen und frage nach, ob alles richtig ist.
Entscheidend in dieser Phase ist, die Gründe für das Verhalten des Schülers oder der Schülerin herauszufinden. Wenn die Ursachen bekannt sind, erleichtert das die Lösungsfindung. Falls es schon Lösungsversuche gab, sollten sie an dieser Stelle nochmals geschildert werden.
Sobald alle Beteiligten ihre Sicht der Dinge geschildert haben, geht es daran Handlungsempfehlungen zu erarbeiten. Beziehe die Eltern in jedem Fall in die Lösungsfindung ein. Es kann auch sinnvoll sein, andere Lehrkräfte, Mitschüler:innen oder externe Fachleute zu involvieren.
Sammelt gemeinsam Ideen (better together), die zur Lösung des Problems beitragen können. Diese sollten sich sowohl auf das Schulleben als auch auf den Alltag zu Hause beziehen.
In einem Interventionsplan könnt ihr Maßnahmen und Zeitraum genau festhalten.
Zum Schluss des Gesprächs fasst du alles noch mal zusammen:
Beende das Gespräch positiv, etwa indem du betonst, welche Fortschritte der:die Schüler:in bereits gemacht hat oder indem du ihre:seine Leistung in einem anderen Fach lobst.
Danke den Eltern abschließend für ihre Zeit und den wichtigen Austausch. 💛