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KI in der Schule

Ki in der Schule: Diese Chancen und Grenzen von Chat GPT kannst du mit deinen Schüler:innen erarbeiten

Autorin: Katharina Göbel
In diesem Lern-Hack geht es um die vier wichtigsten Grenzen, die du mit deinen Schüler:innen besprechen solltest, wenn ihr ChatGPT einsetzt. ChatGPT ist in aller Munde und wird fleissig von Schüler:innen getestet und zum Teil auch schon für Schulaufgaben verwendet. Hierbei ist es jedoch wichtig, dass das Tool auf Daten basiert, die frei im Internet verfügbar sind – Informationen von Menschen geschrieben. Vorurteile oder gar Rassismus gibt es immer wieder im Netz – wenn wir damit KI-Systeme füttern, wenn auch unabsichtlich, können solche Tendenzen in KI-generierten Texten wiedergegeben werden. Oder habt ihr eure Schüler:innen schon einmal gefragt, ob sie wissen, dass KIs halluzinieren können? Auf was ihr und eure Schülerinnen und Schüler besonders den kritischen Blick schulen solltet, erfahrt ihr in diesem Lern-Hack.

Warum ist das wichtig?

Wir müssen beginnen uns aktiv mit den Schülerinnen und Schülern über ChatGPT im Speziellen, aber auch KI im Generellen zu unterhalten. Denn gerade ChatGPT zeigt, wie solche Systeme von heute auf morgen mit niedrigschwelligem Zugang Millionen Nutzer:innen gewinnen. Darunter auch unsere Schülerinnen und Schüler. Aber nur wenn wir wissen, wie solche Systeme funktionieren, können wir uns ihre Grenzen bewusst machen und ihren Einsatz sinnvoll steuern. Man kommt nicht umhin, deren Wirkung mit den Schüler:innen zu diskutieren und den Einsatz sinnvoll zu planen. Denn letztlich müssen sich zum einen alte Gegebenheiten auf das Neue einstellen; wie neue Aufgabenstellungen, die die Nutzung von ChatGPT berücksichtigen. Aber zum anderen müssen wir auch überlegen worin wirkliche Stärken des Tools liegen, wie man es am geschicktesten nutzt, um wirklich die Potentiale zu entfalten.

 

Die vier wichtigsten Grenzen

1. Die Tendenz zu voreingenommenen oder ungewollt diskriminierenden Aussagen: Large Language Models werden mit großen Mengen Text trainiert, der möglicherweise voreingenommen oder diskriminierend ist. Denn auch wir Menschen sind voll von unbewussten Vorurteilen. Dies kann dazu führen, dass das Modell solche Tendenzen reproduziert, wenn es später Texte generiert.

 

2. Das Fehlen von Kontextwissen und Empathie: Large Language Models haben keine eigenen Erfahrungen oder Gefühle und können daher Schwierigkeiten haben, den Kontext oder die Bedeutung von Texten oder Aussagen richtig zu verstehen oder die Perspektive anderer einzunehmen.

 

3. Large Language Models können Schwierigkeiten haben, mit unvollständigen oder impliziten Informationen umzugehen, die für den Menschen selbstverständlich sind. Dies kann dazu führen, dass das Modell unklare oder unlogische Antworten generiert.

 

4. Die Aktualität der Testdaten ist entscheidend darüber auf welcher Informationsbasis die KI die Antworten generiert. Bei ChatGPT sind es ausschließlich Daten bis 2021 – Wer der aktuelle Bundeskanzler von Deutschland ist, würde zur falschen Antwort führen.

 

Es bleibt also festzuhalten, dass kritisches Urteilsvermögen gefragt ist: Alles was ChatGPT ausgibt, muss also hinterfragt und selbst geprüft werden. Man muss lernen, diskutieren bzw. ausprobieren, wofür und in welchem Ausmaß das Tool sinnvoll ist. Es erleichtert Recherchen ungemein und strukturiert Inhalte sehr gut vor und ermöglicht auch tiefere Einblicke bei gezieltem Nachfragen. Aber auch die Art unserer Fragen an das System sind entscheidend und wollen geübt sein.

So kann ChatGPT auch weit mehr sein als geeignet für Recherche. Man kann dem Tool auch Rollen geben und gezielt Konversationen herbeiführen. So drängt sich der Selbstversuch auf, ChatGPT als Lernbegleiter:in auszuprobieren. Und genau das wollen wir abschließend einmal selbst versuchen.

 

Potentiale von ChatGPT im Selbstversuch

Stellst du ChatGPT einfach nur Fragen, wie du sie auch in einer Suchmaschine suchen würdest, erhälst du zwar Antworten, die zu einer Recherche durchaus taugen, aber oft zunächst einen recht oberflächlichen Überblick zu deinem erfragten Themenfeld geben. Das Besondere an ChatGPT ist, die Fähigkeit eure bisherige Konversation in neue Antworten mit einzubeziehen. Das heißt du kannst einmal ausprobieren gezielt Rückfragen zu stellen und die bisherigen Antworten weiter zu spezifizieren. Du kannst aber auch ChatGPT genau sagen, aus welcher Rolle heraus die Antwort generiert werden soll. Schreibst du ins Chatfeld: „Antworte als 5 Jähriges Kind auf folgende Frage…“ wird ChatGPT anders antworten als wenn du einfach nur die Frage stellst.

So lassen sich auch gezielt Konversationen herbeiführen, in dem du ChatGPT sagst, dass er eine Lehrkraft simulieren soll, die deine Schüler:innen dabei unterstützt, einen Text immer weiter zu verbessern. Probiere es einmal aus uns schreibe deinen eigenen „Mega-Prompt“ mit folgenden Inhalten:

 

  • Simuliere eine Persona
  • Was genau ist die Aufgabe
  • Kontext & Schritte diese Aufgabe zu erfüllen
  • Ziel
  • Gewünschtes Format als Output

 

Hier ein Beispiel:

 

Grenzen von ChatGPT im Selbstversuch

Weiter oben hast du gelesen, dass es auch Grenzen bei der Nutzung von Chat GPT gibt. Fragen wie: “Wer ist der aktuelle Bundeskanzler in Deutschland?” können nicht richtig beantwortet werden.

Lass deine Schüler:innen mal selbst ausprobieren und beurteilen für welche Arten von Fragen sich ChatGPT eignen und für welche nicht. Falls du und deine Schülerinnen und Schüler Anregungen brauchen, könnt ihr mal mit diesen Beispielen testen, was ChatGPT kann und was nicht:

 

  • Die Lösung für komplexe Matheaufgaben erfragen
  • Nach Quellen fragen
  • Fangfragen

 

Du kennst jetzt die grundlegenden Grenzen, die du mit deinen Schülerinnen und Schülern besprechen solltest, wenn ihr ChatGPT einsetzt. Gleichzeitig hast du einen Einblick in die Potentiale erlangt, die das Tool bieten kann, je nach dem was wir in die Eingabezeile schreiben. Das die Qualität hier sehr unterschiedlich ist, kannst du direkt mit deinen SuS erproben, hierzu hast du abschließend ein paar Anregungen erhalten, wie ihr zu KI-Prüfer:innen werdet und euch verdeutlicht, wann die KI absoluten Quatsch erzählt. Das ist derzeit noch so. Sie wird allerdings mit jedem Training besser und das passiert gerade vollautomatisch. Wir sind gespannt das weiter mitzuverfolgen und weitere Einsatzmöglichkeiten mit euch auszutauschen.

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