Was geschieht, wenn wir unsere Schüler:innen öfter fragen, was sie brauchen? Sie erfahren Selbstwirksamkeit und werden in die Stunden- bzw. Unterrichtsplanung aktiv miteinbezogen. Das fördert das Selbstwertgefühl und die Beziehung zu den Lernenden. Außerdem – und das ist das allerbeste – können wir durch das Fragen wirklich bedarfsorientiert(er) arbeiten.
Denn manchmal brauchen die Schüler:innen Dinge, die uns nie im Leben eingefallen wären. Vielleicht braucht der eine Schüler seine Ohrstöpsel, um den Text konzentriert lesen zu können. Die andere Schülerin benötigt eventuell einfach nur eine kleine Erklärung, gefolgt von einem kurzen Motivationsboost, um in Mathe wirklich durchstarten zu können. Oder die ganze Klasse ist aufgeregt, weil gleich ein Test geschrieben wird. Was alle jetzt brauchen, ist eine bewegte Pause.
Die Erfassung der Bedarfe kann ganz unterschiedlich geschehen und auf verschiedene Zeithorizonte und Bereiche abzielen. So kann bei einer Unterrichtsstörung gefragt werden: Was brauchst du gerade, um dich wieder dem Unterricht widmen zu können? Als Vorbereitung für das ganze Schuljahr kann ebenfalls gefragt werden: Was brauchst du, um bestmöglich lernen zu können?
Die Erfassung kann schriftlich, im Einzelgespräch oder im Plenum stattfinden, je nach Dynamik und Verhältnis zu und zwischen der Klasse. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Am besten fragen wir mal unsere Schüler:innen!